Beschreibung:
Szenische Darstellungen gelten in der archivischen Fachwelt schon lange als Exotikum. Gleichzeitig fordern neue Werbe- und Marketingstrategien unkonventionelle Konzepte und den Ausbau von Netzwerken. Die Autorin Sigrid Dauks rückt in einer gründlichen Analyse szenische Inszenierungen als Form historischer Bildungsarbeit in ein neues Licht. Sie zeigt innovative Handlungsfelder auf, die belegen, wie Archive und Theater szenische Darstellungen von Originaldokumenten sowohl für die eigene Imagebildung als auch für ihre Außendarstellung nutzen können. Indem Schauspieler für das Publikum Originalquellen zum Sprechen bringen, verleihen sie Archiven eine Stimme auf der Bühne und in der Öffentlichkeit. Anhand verschiedener Fallbeispiele der Stadtarchive Wolfsburg, Harsewinkel und Nürnberg sowie der Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR werden dokumentarische und lokalhistorische Inszenierungen vorgestellt, die in Kooperationen mit Theatern entstanden sind. Der Hauptteil konzentriert sich auf zwei Geschichts- und Theaterprojekte an der Universität Bremen: „Grund der Ausweisung: Lästiger Ausländer“ und „Aus Gründen der inneren Sicherheit des Staates“. Diese Produktionen zeigen, wie Archive ihre Kompetenzen auch bei der Entwicklung von Theateraufführungen einbringen und neue Zielgruppen erschließen können. Im Mittelpunkt steht die Positionierung von Archiven als Kooperationspartner in der Kultur- und Bildungslandschaft. Herausgeberin der Reihe „Historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit ist Susanne Freund, Professorin am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam und Leiterin der gradualen Fernweiterbildung sowie des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Archiv.
25,90 €