Im Zentrum der vorliegenden Biographie steht eine Frau, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in einem jüdisch-bürgerlichen Umfeld zur Gründerzeit in Berlin aufwächst. Die Stadt ist geprägt von der sprunghaften Entwicklung in Industrie, Technik und Wissenschaft, geprägt aber ebenso von massiven Klassengegensätzen, autoritären Strukturen sowie der anhaltenden Unterdrückung der arbeitenden Bevölkerung und der Frauen. Bona Peiser, geboren 1864, ist die erste deutsche Bibliothekarin – sie trifft diese Berufswahl sehr bewußt, sieht sie doch darin dringende gesellschaftliche Notwendigkeit: für die hauptberufliche Tätigkeit und fachliche Weiterentwicklung von öffentlichen Bücher- und Lesehallen in Deutschland und für die Frauenarbeit in Bibliotheken. Nicht nur in der Lesehalle der ‚Deutschen Gesellschaft für Ethische Kultur‘, sondern auch in der Bibliothek des ‚Kaufmännischen Verbandes für weibliche Angestellte‘ (VWA) wurde Bona Peiser zur Ausbilderin einer ganzen Generation bibliothekarisch arbeitender Frauen. Die Entwicklung der von ihr aufgebauten und jahrzehntelang geleiteten Bibliotheken und die Darstellung ihrer fachlichen Leistungen bilden den Schwerpunkt dieser eindrucksvollen Publikation.
Rezension in BuB – Forum Bibliothek und Information, Heft 04/2013, S. 65:
http://www.b-u-b.de/pdfarchiv/Heft-BuB_04_2013.pdf#page=1&view=fit&toolb…
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